Wilhelmshaven
TSINGTAU

Wissenswertes aus der chinesischen Küche

GLÜCKSKEKSE

Die Geschichte der Glückskekse

In China werden bereits seit vielen Jahrhunderten besondere Ereignisse und Feste, z.B. Erntezeit oder Neujahr, zum Anlaß genommen, um sogenannte Mondkuchen, die aus Lotuspaste hergestellt werden, auszutauschen.

Während der 13. und 14. Jahrhunderts war China von den Mongolen besetzt. Als in Peking Pläne für einen Volksaufsstand, der die Invasoren vertreiben sollte, geschmiedet wurden, machte man sich besonders viel Gedanken darüber, wie man das Datum dieses Aufstands bekanntmachen konnte, ohne die Mongolen zu alarmieren.

Es heißt, daß die Mongolen Lotuspaste überhaupt nicht mochten und so versteckten die Chinesen ihre Geheimbotschaften inmitten der Mondkuchen da, wo sich normalerweise Eigelb befindet. Der patriotische Revolutionär Chu Yuan Chang verkleidete sich als Taoistenpriester und konnte auf diese Weise besetzte Städte betreten und Mondkuchen verteilen. Durch diesen Trick konnte der Volksaufstand koordiniert werden, der im weiteren Verlauf erfolgreich die Basis der Ming-Dynastie bildete. Die Tradition, Botschaften in Kuchen eingebacken auszutauschen, war also geboren und entwickelte sich später als beliebte Möglichkeit, gute Wünsche weiterzugehen.

Die Glückskekse in ihrer heutigen Form entstanden durch die 69er Chinesen, die an den großen amerikanischen Eisenbahnstrecken durch die Sierra Nevada bis nach Kalifornien arbeiteten. Die Arbeit war sehr hart und viel Vergnügen gab es nicht in den isolierten Lagern. Die Arbeiter hatten nur trockenes Gebäck mit verheißungsvollen Nachrichten darin, um diese während des Mondfestes, anstelle der traditionellen Mondkuchen, zu überreichen. Somit gab es die ersten Glückskekse. Später produzierte man sie in einer Art Heimarbeit und als die ersten Chinesen sich nach Fertigstellung der Eisenbahnstrecke und nach dem Goldrausch in San Franzisko niederließen, wurde die Herstellung fortgesetzt. Heutzutage ist es nahezu unmöglich, ein China Restaurant in den U.S.A. oder Kanada zu besuchen, ohne zum Abschluß des Mahles einen Glückskeks gereicht zu bekommen.

Immer mehr Firmen und sogar Regierungen benutzen die Glückskekse für Werbezwecke. Die Polizei von Hong Kong setzte sie bei Anti-Drogen-Kampagnen ein und die U.S.A. folgten diesem Beispiel wenig später. .